Abstract: | Zusammenfassung Untersuchungen zu Häufigkeit, Verlauf und Ursachen psychischer Erkrankungen bei Arbeitnehmern sind rar. Die Gründe hierfür liegen sowohl auf Seiten der Arbeitsmedizin, die psychosoziale Aspekte wenig berücksichtigt, als auch bei der Psychotherapie, die zu wenig auf die Arbeitssituation eingeht. Die wenigen aussagekräftigen Untersuchungen legen bei Arbeitnehmern eine ähnlich hohe Prävalenz und Behandlungsbedürftigkeit nahe wie in der Allgemeinbevölkerung. Von den Folgen einer störungsinadäquaten Therapie psychischer Erkrankungen sind Arbeitnehmer in besonderem Maße betroffen, da die Erkrankungen nicht nur zu erheblichem persönlichem Leid führen, sondern durch Chronifizierung zu enormen Kosten in der medizinischen Versorgung beitragen. Außerdem sind sie durch krankheitsbedingte Fehlzeiten und (Früh-)Berentungen auch die Ursache weit reichender Produktionsausfälle in der Wirtschaft. Obwohl eine Reihe von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung zur Besserung der psychischen Befindlichkeit von Arbeitnehmern verfügbar sind, werden sie gegenwärtig noch zu selten eingesetzt und noch weniger evaluiert. |